11. TriaTerra-Blog EM in Thailand
Verfasst: Di 6. Mär 2012, 21:38
EM in Thailand
Die Sache ist entschieden Thailand ist cool. Der erste Thai den ich in Bangkok fragte kannte EM, erzählte, dass EM zur Vermeidung von Gerüchen und Krankheiten bei den Überschwemmungen eingesetzt wurde und erklärte mir den Weg zum Nature Farming Center in Saraburi.
Exkurs: Verbreitung von EM
EM-Effektive Mikroorganismen kommen ursprünglich aus Japan aber das Land mit der intensivsten EM-Anwendung ist eher Thailand. Der Grund dafür ist vielleicht der verbreitete Buddhismus oder die Weltoffenheit Thailands aber auf jeden Fall das Kyusei Nature Farming Center in Sara Buri 100 km nördlich von Bangkok. Dieses Center und EM wird auch vom super-beliebten thailändischen König Bhumibol unterstützt
Kyusei Nature Farming ist sowas wie die asiatische Variante der Demeter-Landwirtschaft und Anthroposophie. Die zu Kyusei gehörige Religionsgemeinschaft ist die „Church of World Messianity“ die in Thailand 700.000 Mitglieder hat, also etwa 1 % der Bevölkerung. hat http://en.wikipedia.org/wiki/Church_of_World_Messianity
http://de.wikipedia.org/wiki/Shinji_Shumeikai
Die Religionsgemeinschaft gründete der Japaner Mokichi Okada in den 1930er Jahren. Okada betonte schon damals Umweltschutz, natürliche Landwirtschaft und spezielle Mikroorganismen zur Rettung der Erde.
Vor 30 Jahren versuchte der Entdecker des EM-Prinzips Prof Higa mühsam Landwirte mit EM bekannt zu machen. Damals erkannte die Kyusei-Bewegung das Potential von EM, übernahm die EM-Technologie und thematisierte EM auf den jährlichen, internationalen Nature Farming-Konferenzen auf der ganzen Welt. Es war die Kyusei-Bewegung die EM verbreitet und auf der ganzen Welt bekannt gemacht. Erstmal Danke dafür.
Ich komme also ohne Vorwarnung an einem Freitag Mittag im Kyusei Nature Farming Center an und erkenne es schon von den Fotos und Filmen die ich darüber in Deutschland gesehen habe. Eigentlich darf man nicht einfach ohne Anmeldung über das APNAN-Büro in Bangkok auftauchen. http://www.apnan.org
Aber mein EM-T-Shirt und meine Neuigkeiten von den früheren EM-Besuchern aus Deutschland brechen schnell das Eis und der „Senior Managing Director“ Kanit Muangnil läßt sich dazu hinreißen mir eine Unterkunft für 5 Tage und tägliche Führungen zu geben. Seit 17 Jahren führt und entwickelt der Forstwirt Muangnil dieses Zentrum.
800 ha Wald auf dem angrenzenden Berg wurden intensiv mit Bokashi und EM behandelt und bleiben anders als umliegende Wälder fast die ganze Trockenzeit grün. Der Wald liefert das saubere Wasser für die Teiche, die Wasserspeicher und die Bewässerung des ganzen Zentrums.
Der 100 ha große botanische Garten beherbergt den riesigen Tempel und ringsum Beete, Bäume, Teiche, Brücken und Kunstwerke. Jeden Monat kommen für ein oder zwei Tage 100.000 Mitglieder auf einen Schlag und der Tempel und die Wege sind entsprechend großzügig angelegt.
Das für uns Interessante sind die 70 ha des angeschlossenen Nature Farming Centers. Viele einzelne Projekte sind auf dem Gelände verteilt und immer wieder wird neues ausprobiert. Die 70 ha dienen als Lehrbetrieb für jährlich Tausende oder eher Zehntausende und produzieren den Großteil der benötigten Lebensmittel selbst. Zum Beispiel die 36 t Reis die das Center jährlich verbraucht, Unmengen an Gemüse, Obst Eiern, Fisch, Hühner, Schweine, Pilze und Frösche. Jawohl Frösche eine Delikatesse in Asien, das Center hat auch eine Froschzucht und die ausgewachsenen Frösche bringen ein Schlachtgewicht von 300 g auf die Waage. Frösche gab es leider in den 5 Tagen die ich dort morgens, mittags und abends schlemmen durfte nicht. Das Essen war ein Traum, 100% biologisch, frisch mit EM angebautes thailändisches Essen. Es gab dreimal am Tag Reis und immer verschiedene Gemüse und Suppe, jedesmal mit Eiern, Fisch oder Fleisch und immer Pilze. Da war ich natürlich für die restlichen Wochen meines Besuches in Thailand verdorben. So viel gutes Essen bekam ich nicht noch mal, auch wenn in den Restaurants einzelne Perlen dabei waren.
Viele Besucher arbeiten einfach ein, zwei oder drei Tage im Center mit und lernen über EM, Bokashi und natürliche Landwirtschaft. Es gibt etwa 40 ständige Mitarbeiter und täglich 70-200 besuchende und lernende Mitarbeiter. Viele regelrechte Kurse werden gegeben und jährlich zwei mal auch ein Kurs für internationale Gäste.
Es gibt eine große Bokashi-Scheune mit Anleitungen und allen denkbaren Zutaten, wie Rindermist, Sojaschrot, Reisspelzen, Reisstroh, Hühnermist, verschiedene Gesteinsmehle natürlich EM und sogar verkohlte Reisspelzen (Da komm ich später noch drauf.). Es gibt Fischteiche mit Schautafeln die genau die Fütterung, Pflege und das Abfischen beschreiben.
Eine große Anlage ist ausschließlich der Demonstration der Pilzzucht gewidmet. Es ist faszinierend, dass man aus Abfällen wie Reisspelzen, Sägespänen oder Stroh mit ein wenig Wissen große Mengen hochwertige eiweißreiche Nahrungsmittel wie Shitake und Austernpilze herstellen kann. Eine breite Auswahl von Pilzen könnte sogar Fleisch, Milch und Eier ohne drohende Mangelernährung ersetzen, wenn man das möchte. Ein Tipp für unsere Vegetarier.
Überall gemulchte und mit Bokashi gedüngte Gemüsebeete, Bananen, Ananas und jede Menge Reis. Das thailändische subtropische Klima mit 8-9 Monaten Regenzeit ist so genial, dass sie es tatsächlich problemlos schaffen 3 x im Jahr Reis anzubauen.
UNFAIR!!!!!
Alles wächst wie der Teufel. Ein Paradies für Gärtner. Nicht umsonst sind Thailand und Vietnam die größten Reisexporteure der Welt.
Am beliebtesten sind die Farmprojekte. Eine 1640 m² Farm (40x40m) zur Selbstversorgung einer Familie und die 10.000 m² Farm.
30% Reis, 30% Teiche, 30% Gemüse und Obst und 10% Ställe und Häuser.
Die 10.000 m² Farm (1ha) kann 5 t Reis, 1600 kg Fisch, 20-30 Schweine, Eier, Hühner und Unmengen Gemüse und Obst produzieren. Genug nicht nur um eine Familie zu ernähren, sondern um so viel zu verdienen, dass man sich ein Auto und ein schönen Haus leisten kann. Ein Lebensstandard den das thailändische Volk gerade mit Begeisterung entdeckt.
Ein 2,5 ha Farmprojekt mit genug Wald für Energie und Baumaterial ist geplant.
Hier und da ist ein überwuchertes Reisfeld oder ein aufgegebenes Projekt, wie ein unfertiges Gewächshaus oder eine Zierpflanzenzucht in der Bäume schon die Töpfe gesprengt haben und aus dem Dach wachsen. Nicht alles kann klappen, wenn man so viele Ideen ausprobiert. Für meinen Geschmack gibt es auf dem Gelände zu wenig Bäume und Büsche zwischen den Feldern und Beeten. Der Rasen ist Millimeter kurz geschnitten. Etwas mehr wildes Wachstum wäre gut für den Boden, aber so eine Lehrfarm ist natürlich unter schärfster Beobachtung und muss noch 10 x ordentlicher aussehen wie eine normale Landwirtschaft.
Der Boden im Center ist einfach Scheiße! Sobald er offen liegt ein harter, trockener, sandiger Lehm. Das gilt übrigens auch für alle anderen konventionell oder biologisch bewirtschafteten Böden in dieser Region.
Das warme Klima mit 25-30°C im Winter und 8 Monaten Regen hat auch seine Nachteile. Der Boden ist ohne Humus, trotz Jahrzehnten natürlicher Landwirtschaft, Mulch, EM und Bokashi. Zwar sind die Pflanzen gesund, aber alle Nährstoffe müssen als Bokashi präzise an die Pflanzen gebracht werden und regelmäßige Bewässerung ist in der Trockenzeit unabdingbar. Bei jeder Bodenbearbeitung verschwindet das organische Material in Tagen. Ein Problem das nur mit Pflanzenkohle und Terra Preta gelöst werden kann.
Terra Preta – Versuch
Von Terra Preta hatten sie im Centrum noch nichts gehört. Schon viele Jahre haben sie Das Kuhmist-Bokashi mit Pflanzenkohle aus Reisspelzen gemacht. Die Begründung dafür war der hohe Phosphor-und Mineralanteil in der Reisspelzenkohle. Das Kuhmist-Bokashi war speziell wirksam und begehrt. Insgesamt aber viel zu wenig Pflanzenkohle und aus den falschen Gründen.
Offensichtlich gewinnen viele der Reismühlen in Thailand Energie indem sie Reisspelzen verkohlen. Die Reisspelzenkohle kann man dort oft umsonst mitnehmen, weil sich der Wert noch kaum rumgesprochen hat. Pflanzenkohle ist vor allem interessant wegen der Fähigkeit Wasser und Nährstoffe zu speichern. Pflanzenkohle baut sich im Boden für Jahrtausende kaum ab und fördert außerdem die Bildung von Dauerhumus. Genau das was die humushungrigen und ausgewaschenen Böden brauchen. Allerdings ist es mit den paar Gramm im Kuhmist-Bokashi nicht getan.
Vorgehensweise
Etwa 2 kg Pflanzenkohle werden pro Quadratmeter gebraucht um Terra Preta – Effekte zu erzielen. Die Pflanzenkohle muß mit Nährstoffen gesättigt und mit Mikroorganismen besiedelt werden. Dafür war ich genau an der richtigen Stelle. Im Nature Farming Center gab es alles was ein moderner Bodenalchimist sich wünscht. Alle Formen von EM, Mist, Gülle, Steinmehlen - das Paradies.
Wir haben eine einfache Variante gewählt. Wir haben die Reisspelzenkohle mit Schweinegülle + EM getränkt, bis sie richtig naß in ein Faß gestampft wurde und für einige Tage fermentieren durfte. Dann sollten pro Quadratmeter etwa 10 l des fermentierten Gülle-Kohle-Gemischs ausgebracht werden und ansonsten die Flächen genauso gedüngt und behandelt werden wie Vergleichsflächen. Da die Reisspelzenkohle sehr leicht war entspricht das etwa 1,5-2 kg Kohle pro Quadratmeter.
Das trostlose Beet auf das die Kohle ausgebracht wird hat mir Herr Muangnil noch gezeigt. Ich erwarte gespannt seine weiteren Nachrichten.
Für alle die das Kyusei Nature Farming Center Saraburi besuchen wollen. Meldet euch an über http://www.apnan.org in Bangkok, am besten zu einem der internationalen Workshops.
Es lohnt sich, schon wegen dem Essen und grüßt von Marko aus Deutschland!
Die Sache ist entschieden Thailand ist cool. Der erste Thai den ich in Bangkok fragte kannte EM, erzählte, dass EM zur Vermeidung von Gerüchen und Krankheiten bei den Überschwemmungen eingesetzt wurde und erklärte mir den Weg zum Nature Farming Center in Saraburi.
Exkurs: Verbreitung von EM
EM-Effektive Mikroorganismen kommen ursprünglich aus Japan aber das Land mit der intensivsten EM-Anwendung ist eher Thailand. Der Grund dafür ist vielleicht der verbreitete Buddhismus oder die Weltoffenheit Thailands aber auf jeden Fall das Kyusei Nature Farming Center in Sara Buri 100 km nördlich von Bangkok. Dieses Center und EM wird auch vom super-beliebten thailändischen König Bhumibol unterstützt
Kyusei Nature Farming ist sowas wie die asiatische Variante der Demeter-Landwirtschaft und Anthroposophie. Die zu Kyusei gehörige Religionsgemeinschaft ist die „Church of World Messianity“ die in Thailand 700.000 Mitglieder hat, also etwa 1 % der Bevölkerung. hat http://en.wikipedia.org/wiki/Church_of_World_Messianity
http://de.wikipedia.org/wiki/Shinji_Shumeikai
Die Religionsgemeinschaft gründete der Japaner Mokichi Okada in den 1930er Jahren. Okada betonte schon damals Umweltschutz, natürliche Landwirtschaft und spezielle Mikroorganismen zur Rettung der Erde.
Vor 30 Jahren versuchte der Entdecker des EM-Prinzips Prof Higa mühsam Landwirte mit EM bekannt zu machen. Damals erkannte die Kyusei-Bewegung das Potential von EM, übernahm die EM-Technologie und thematisierte EM auf den jährlichen, internationalen Nature Farming-Konferenzen auf der ganzen Welt. Es war die Kyusei-Bewegung die EM verbreitet und auf der ganzen Welt bekannt gemacht. Erstmal Danke dafür.
Ich komme also ohne Vorwarnung an einem Freitag Mittag im Kyusei Nature Farming Center an und erkenne es schon von den Fotos und Filmen die ich darüber in Deutschland gesehen habe. Eigentlich darf man nicht einfach ohne Anmeldung über das APNAN-Büro in Bangkok auftauchen. http://www.apnan.org
Aber mein EM-T-Shirt und meine Neuigkeiten von den früheren EM-Besuchern aus Deutschland brechen schnell das Eis und der „Senior Managing Director“ Kanit Muangnil läßt sich dazu hinreißen mir eine Unterkunft für 5 Tage und tägliche Führungen zu geben. Seit 17 Jahren führt und entwickelt der Forstwirt Muangnil dieses Zentrum.
800 ha Wald auf dem angrenzenden Berg wurden intensiv mit Bokashi und EM behandelt und bleiben anders als umliegende Wälder fast die ganze Trockenzeit grün. Der Wald liefert das saubere Wasser für die Teiche, die Wasserspeicher und die Bewässerung des ganzen Zentrums.
Der 100 ha große botanische Garten beherbergt den riesigen Tempel und ringsum Beete, Bäume, Teiche, Brücken und Kunstwerke. Jeden Monat kommen für ein oder zwei Tage 100.000 Mitglieder auf einen Schlag und der Tempel und die Wege sind entsprechend großzügig angelegt.
Das für uns Interessante sind die 70 ha des angeschlossenen Nature Farming Centers. Viele einzelne Projekte sind auf dem Gelände verteilt und immer wieder wird neues ausprobiert. Die 70 ha dienen als Lehrbetrieb für jährlich Tausende oder eher Zehntausende und produzieren den Großteil der benötigten Lebensmittel selbst. Zum Beispiel die 36 t Reis die das Center jährlich verbraucht, Unmengen an Gemüse, Obst Eiern, Fisch, Hühner, Schweine, Pilze und Frösche. Jawohl Frösche eine Delikatesse in Asien, das Center hat auch eine Froschzucht und die ausgewachsenen Frösche bringen ein Schlachtgewicht von 300 g auf die Waage. Frösche gab es leider in den 5 Tagen die ich dort morgens, mittags und abends schlemmen durfte nicht. Das Essen war ein Traum, 100% biologisch, frisch mit EM angebautes thailändisches Essen. Es gab dreimal am Tag Reis und immer verschiedene Gemüse und Suppe, jedesmal mit Eiern, Fisch oder Fleisch und immer Pilze. Da war ich natürlich für die restlichen Wochen meines Besuches in Thailand verdorben. So viel gutes Essen bekam ich nicht noch mal, auch wenn in den Restaurants einzelne Perlen dabei waren.
Viele Besucher arbeiten einfach ein, zwei oder drei Tage im Center mit und lernen über EM, Bokashi und natürliche Landwirtschaft. Es gibt etwa 40 ständige Mitarbeiter und täglich 70-200 besuchende und lernende Mitarbeiter. Viele regelrechte Kurse werden gegeben und jährlich zwei mal auch ein Kurs für internationale Gäste.
Es gibt eine große Bokashi-Scheune mit Anleitungen und allen denkbaren Zutaten, wie Rindermist, Sojaschrot, Reisspelzen, Reisstroh, Hühnermist, verschiedene Gesteinsmehle natürlich EM und sogar verkohlte Reisspelzen (Da komm ich später noch drauf.). Es gibt Fischteiche mit Schautafeln die genau die Fütterung, Pflege und das Abfischen beschreiben.
Eine große Anlage ist ausschließlich der Demonstration der Pilzzucht gewidmet. Es ist faszinierend, dass man aus Abfällen wie Reisspelzen, Sägespänen oder Stroh mit ein wenig Wissen große Mengen hochwertige eiweißreiche Nahrungsmittel wie Shitake und Austernpilze herstellen kann. Eine breite Auswahl von Pilzen könnte sogar Fleisch, Milch und Eier ohne drohende Mangelernährung ersetzen, wenn man das möchte. Ein Tipp für unsere Vegetarier.
Überall gemulchte und mit Bokashi gedüngte Gemüsebeete, Bananen, Ananas und jede Menge Reis. Das thailändische subtropische Klima mit 8-9 Monaten Regenzeit ist so genial, dass sie es tatsächlich problemlos schaffen 3 x im Jahr Reis anzubauen.
UNFAIR!!!!!
Alles wächst wie der Teufel. Ein Paradies für Gärtner. Nicht umsonst sind Thailand und Vietnam die größten Reisexporteure der Welt.
Am beliebtesten sind die Farmprojekte. Eine 1640 m² Farm (40x40m) zur Selbstversorgung einer Familie und die 10.000 m² Farm.
30% Reis, 30% Teiche, 30% Gemüse und Obst und 10% Ställe und Häuser.
Die 10.000 m² Farm (1ha) kann 5 t Reis, 1600 kg Fisch, 20-30 Schweine, Eier, Hühner und Unmengen Gemüse und Obst produzieren. Genug nicht nur um eine Familie zu ernähren, sondern um so viel zu verdienen, dass man sich ein Auto und ein schönen Haus leisten kann. Ein Lebensstandard den das thailändische Volk gerade mit Begeisterung entdeckt.
Ein 2,5 ha Farmprojekt mit genug Wald für Energie und Baumaterial ist geplant.
Hier und da ist ein überwuchertes Reisfeld oder ein aufgegebenes Projekt, wie ein unfertiges Gewächshaus oder eine Zierpflanzenzucht in der Bäume schon die Töpfe gesprengt haben und aus dem Dach wachsen. Nicht alles kann klappen, wenn man so viele Ideen ausprobiert. Für meinen Geschmack gibt es auf dem Gelände zu wenig Bäume und Büsche zwischen den Feldern und Beeten. Der Rasen ist Millimeter kurz geschnitten. Etwas mehr wildes Wachstum wäre gut für den Boden, aber so eine Lehrfarm ist natürlich unter schärfster Beobachtung und muss noch 10 x ordentlicher aussehen wie eine normale Landwirtschaft.
Der Boden im Center ist einfach Scheiße! Sobald er offen liegt ein harter, trockener, sandiger Lehm. Das gilt übrigens auch für alle anderen konventionell oder biologisch bewirtschafteten Böden in dieser Region.
Das warme Klima mit 25-30°C im Winter und 8 Monaten Regen hat auch seine Nachteile. Der Boden ist ohne Humus, trotz Jahrzehnten natürlicher Landwirtschaft, Mulch, EM und Bokashi. Zwar sind die Pflanzen gesund, aber alle Nährstoffe müssen als Bokashi präzise an die Pflanzen gebracht werden und regelmäßige Bewässerung ist in der Trockenzeit unabdingbar. Bei jeder Bodenbearbeitung verschwindet das organische Material in Tagen. Ein Problem das nur mit Pflanzenkohle und Terra Preta gelöst werden kann.
Terra Preta – Versuch
Von Terra Preta hatten sie im Centrum noch nichts gehört. Schon viele Jahre haben sie Das Kuhmist-Bokashi mit Pflanzenkohle aus Reisspelzen gemacht. Die Begründung dafür war der hohe Phosphor-und Mineralanteil in der Reisspelzenkohle. Das Kuhmist-Bokashi war speziell wirksam und begehrt. Insgesamt aber viel zu wenig Pflanzenkohle und aus den falschen Gründen.
Offensichtlich gewinnen viele der Reismühlen in Thailand Energie indem sie Reisspelzen verkohlen. Die Reisspelzenkohle kann man dort oft umsonst mitnehmen, weil sich der Wert noch kaum rumgesprochen hat. Pflanzenkohle ist vor allem interessant wegen der Fähigkeit Wasser und Nährstoffe zu speichern. Pflanzenkohle baut sich im Boden für Jahrtausende kaum ab und fördert außerdem die Bildung von Dauerhumus. Genau das was die humushungrigen und ausgewaschenen Böden brauchen. Allerdings ist es mit den paar Gramm im Kuhmist-Bokashi nicht getan.
Vorgehensweise
Etwa 2 kg Pflanzenkohle werden pro Quadratmeter gebraucht um Terra Preta – Effekte zu erzielen. Die Pflanzenkohle muß mit Nährstoffen gesättigt und mit Mikroorganismen besiedelt werden. Dafür war ich genau an der richtigen Stelle. Im Nature Farming Center gab es alles was ein moderner Bodenalchimist sich wünscht. Alle Formen von EM, Mist, Gülle, Steinmehlen - das Paradies.
Wir haben eine einfache Variante gewählt. Wir haben die Reisspelzenkohle mit Schweinegülle + EM getränkt, bis sie richtig naß in ein Faß gestampft wurde und für einige Tage fermentieren durfte. Dann sollten pro Quadratmeter etwa 10 l des fermentierten Gülle-Kohle-Gemischs ausgebracht werden und ansonsten die Flächen genauso gedüngt und behandelt werden wie Vergleichsflächen. Da die Reisspelzenkohle sehr leicht war entspricht das etwa 1,5-2 kg Kohle pro Quadratmeter.
Das trostlose Beet auf das die Kohle ausgebracht wird hat mir Herr Muangnil noch gezeigt. Ich erwarte gespannt seine weiteren Nachrichten.
Für alle die das Kyusei Nature Farming Center Saraburi besuchen wollen. Meldet euch an über http://www.apnan.org in Bangkok, am besten zu einem der internationalen Workshops.
Es lohnt sich, schon wegen dem Essen und grüßt von Marko aus Deutschland!