3. TriaTerra-Blog Warum EM? Mythos EM!

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Marko Heckel
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3. TriaTerra-Blog Warum EM? Mythos EM!

Beitrag von Marko Heckel »

Fangen wir mit der guten Nachricht an.
Nein. Man braucht kein EM!
Man kann alles selbst machen!
Man muß nur das Prinzip hinter EM verstehen und einen „braunen Daumen“ für die Mikroorganismen haben.
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Seit 2003 bin ich EM-Händler und seit April 2009 bieten wir als erstes EM-Unternehmen Terra Preta-Produkte an (TriaTerra-Streu + Toilettensystem).

Immer wieder tauchen Fragen auf:
Warum EM-Effektive Mikroorganismen?
Braucht man wirklich unbedingt EM?
Macht man sich nicht abhängig von EM?
Warum sollte man bei uns mit diesen japanischen Wunderbakterien arbeiten?
Jeder Euro den der Bauer nicht ausgibt, den hat er schon verdient!
So viele verschiedene Anwendungen mit einem Wunderprodukt, das kann gefühlsmäßig nicht stimmen!
Bleib mir mit diesem Esoterikkram vom Leib!


Es hat sich immer noch nicht rum gesprochen: EM ist lächerlich einfach. EM ist so einfach, dass es jede begabte Hausfrau in Ihrer Küche zusammen mixen könnte. EM ist so einfach, dass es nicht mal patentiert werden kann. Und selbst der Markenname EM-Effektive Mikroorganismen ist seinem Schöpfer entschlüpft. Deswegen gibt es inzwischen viele konkurrierende, eigenständige EM-Produzenten: EMIKO, Multikraft, Biosa, Mikroveda und viele kleinere und dazu noch jeweils ein Händlernetz. Die vielen konkurrierenden EM-Firmen verhindern jede einseitige Abhängigkeit und fast alle nutzen einheimische Mikroorganismen. Also keine japanischen Superbakterien.
Für die Anwender und auch für uns EM-Händler ist das eigentlich eine sehr komfortable Situation.

Das Prinzip hinter EM könnte man Symbiotische Aufbauende Mikroorganismen nennen (kurz SAM, http://sam.vmicrobial.info).
Wichtig ist, die gemeinsame Vermehrung und das aufbauende milchsaure Milieu.
Die milchsaure Fermentation produziert ohne Ende Vitamine, Antioxidantien und Enzyme. Milchsäure verhindert Krankheitskeime und milchsaure Mikroorganismen schützen den Darm, die Haut, den Mund, die Scheide und alle weiteren Körperöffnungen vor Eindringlingen.
Pflanzenwurzeln sind dicht an dicht mit Milchsäurebakterien besetzt als Schutzwall und als Nährstoffbeschaffer. Dafür werden die Milchsäurebakterien von Pflanzenwurzeln großzügig gefüttert.
Selbst wenn sich nach der anaeroben milchsauren Fermentation eine aerobe Vererdung und Mineralisierung anschließt, so bleibt doch ein guter Teil der Vitamine und Antioxidantien erhalten und führt zu gesunden, vitaminreichen Pflanzen.
Mensch, Pflanzen und milchsaure Mikroorganismenmischungen gehören einfach zusammen.

Die EM-Mischung ist ein alter Hut. Symbiotische Aufbauende Mikroorganismen findet man vielfältig in der Natur. In gesunden Waldböden, in den Kannen von Insekten verdauenden Pflanzen, in den Därmen vieler gesunder, natürlich ernährter Tiere, zu aller erst im Regenwurm und in der Kuh. Nicht umsonst sind Kuhfladen in der indischen Kultur ein vielfältiges Heilmittel und hygienischer Baustoff.
Seit es Menschen gibt nutzen wir milchsaure, symbiotische Mikroorganismenmischungen, von denen moderner Joghurt, Sauerkraut, Sauerteig oder Kefir nur ein blasser, kraftloser Abklatsch sind.


Die große Leistung von Prof. Higa aus Japan und den anderen EM-Entwicklern ist die genial einfache Vermehrung mit Melasse und Wasser und die hohe stabile Qualität. Neu und mutig war es auch diese aufbauende Mikroorganismenmischung in den unwahrscheinlichsten Gebieten auszuprobieren (Putzen, Gewässer, Industrie) und erfolgreiche Anwendungen zu entwickeln. Dadurch waren die EMler die Ersten die ein breiteres Verständnis für die Symbiotischen Aufbauenden Mikroorganismen entwickelten.

Geblendet von einer alles zerteilenden Wissenschaft und der überwältigenden Technikentwicklung hatten wir vorübergehend die segensreichen Wirkungen milchsaurer Mikroorganismenmischungen vergessen. Noch Rudolf Virchow der berühmte Berliner Arzt ließ zur Hygiene seine Krankenzimmer mit Sauerteigkrümeln ausfegen.
Ganz vergessen waren die Symbiotischen Aufbauenden Mikroorganismen (SAM) allerdings nie.
Rudolf Steiner - der so vieles vor dem Vergessen bewahrte - empfahl für die Landwirtschaft unter anderem Hornmistpräparate (Demeter). Bei genauerer Betrachtung merkt man, dass die biologisch-dynamischen Hornmistpräparate eine schöne Möglichkeit sind Symbiotische Aufbauende Mikroorganismen zu züchten. Die anaerobe Langzeitfermentation von Kuhfladen in Kuhhörnern wird besonders die schwer zu kultivierenden Photosynthesebakterien (PNSB) fördern, die auch einen Teil der Magie von EM ausmachen. Schade, dass einige Anthroposophen nur noch dem Buchstaben der Anweisungen folgen. Wie immer, wenn Lehren „versteinern“, ohne Verständnis und ohne Weiterentwicklung, bleiben die erhofften Wirkungen aus.
Etwas später kam Hans-Peter Rusch der Autor des Klassikers „Bodenfruchtbarkeit“ und Mitgründer von Bioland. Sein Symbioflor eine milchsaure Mikroorganismenmischung war ursprünglich für Boden, Tier und Mensch gedacht. Überlebt bis heute hat das Apothekenprodukt Symbioflor, das schon unzählige Mütter glücklich gemacht hat, als Geheimtipp gegen chronische Mittelohrentzündungen.
Kanne-Brottrunk ist ein jetzt 30 Jahre alter Klassiker, der fast zeitgleich mit EM hervor trat (1981) an zwei unterschiedlichen Enden der Welt. Der eine in Deutschland der andere in Japan. Kanne-Brottrunk hat ein ähnlich breites Anwendungsspektrum, aber nicht ganz die Zahlen und breite Mischung an Mikroorganismen, wie EM.
Viele weitere Praktiker und Forscher gab und gibt es in der ganzen Welt, die die magische Formel der symbiotischen aufbauenden Mikroorganismen entdeckten. Es ist aber auch zu einfach.

Noch ein kurzes Wort zu Gentechnik. Im Zusammenhang mit den symbiotischen aufbauenden Mikroorganismen schließt sich die Anwendung von Gentechnik selbst aus. Jeder durch Gentechnik manipulierte Organismus ist ein Krüppel. Manchmal sieht man es nicht, weil die Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen auf tiefster zellularer und Stoffwechselebene verkrüppelt sind. Nur in von Menschen mit großem Aufwand geschaffenen Umgebungen können diese Organismen existieren. Z.B. Bruttanks für gentechnisch manipulierte Mikroorganismen die unseren Süssstoff Aspartam produzieren (statt billigeres gesundes Stevia) oder die massiv mit Roundup Herbizid behandelten Felder von Gentechnik-Raps und Soja. Nicht umsonst, ist das Ertragspotential und die Ertragssicherheit von gentechnisch veränderten Kulturen geringer als von klassischen Züchtungen.
Ein gentechnischer Organismus wird in einer symbiotischen Mikroorganismenmischung in kürzester Zeit untergehen, weil er schlicht nicht konkurrenzfähig ist. Das vielleicht als gute Nachricht zu der Gefahr von Gentechnik. Sobald wir Menschen aufhören diese gentechnisch manipulierten Organismen zu verbreiten werden sie im natürlichen Kreislauf schnell aussortiert werden.


Wie macht man es nun? Wie kultiviert man symbiotische aufbauende Mikroorganismen?

Ein guter Anfang ist selber Sauerteig, Sauerkraut oder Kefir herzustellen. Sozusagen als Fingerübung.
Man kann Mikroorganismen bestellen und mit Labortechnologie einzeln und gemeinsam vermehren. So ähnlich in mehreren Stufen funktioniert die Kultivierung der EM-Kulturen. So macht es wohl auch Dr. Reckin mit seinen milchsauren Reckin-Mikroben. Dr. Reckin schwört auf das schleimbildende Bacillus subtilis zum Humusaufbau.
http://www.ecosan.ph/index.php?option=c ... &Itemid=45
Weitere Mikroorganismenmischungen mit Pilzen, Mykorrhiza, Braunalgen, Grünalgen oder dem Bacillus subtilis gibt es schon.

Spannend ist, die Mikroorganismen in der Natur zu sammeln. Hornmistpräparate und sorgfältige Wurmkomposte bringen den ganzen Reichtum natürlich vorkommender Mikroorganismensymbiosen mit. Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten.

Die Japaner, Koreaner und Chinesen sind von jeher große Fermentierer und kunstvolle Kompostierer. Die Vielfalt an fermentierten Gemüse wie Kimchi, Natto, Miso oder Sojasauce ist bis heute überwältigend und dort hat sich Teruo Higa für EM Anregungen geholt.
Dr. Haiko Pieplow hat gerade von einem Workshop in China ein ausgereiftes System zur Selber-Herstellung von milchsauren pilzreichen Mikroorganismenmischungen mitgebracht.
http://www.kswcd.org/conference/Dr Hoon Park III - Indigenous Microorganism(IMO).pdf
Master Cho Han Kyu ein koranischer Bauer und Forscher entwickelt seit 50 Jahren das Cho Global Natural Farming (CGNF) mit den Indigenous Microorganism (IMO). Nicht zu verwechseln mit Masanobu Fukuoka und seinem Natural Farming. Natural Farming gibt den Bauern ihre Unabhängigkeit von Chemikalien zurück. Das Cho Global Natural Farming steigert die Erträge und vor allem die Gewinne der Kleinbauern und macht versklavende Kredite zum Einkauf teurer Betriebsmittel unnötig. So wird es wieder möglich eine ganze Familie gut von ein oder zwei Hektar zu ernähren und zu finanzieren.
http://www.ctahr.hawaii.edu/oc/freepubs/pdf/BIO-9.pdf
Die von Master Cho beschriebenen Möglichkeiten, aus den eigenen Böden milchsaure und pilzreiche Mikroorganismenmischungen zu gewinnen, sind faszinierend. Seine Gemüserekorde sprechen für sich.

Neue Entwicklungen in der Nutzung von Symbiotischen Aufbauenden Mikroorganismen (SAM) deuten sich an. EM oder ähnliche Mischungen können das allgemeine Rückgrat liefern. Sie steuern das Milieu grundlegend in eine aufbauende Richtung. Für Anwendungen, wie Abwasser, Silage oder Pflanzenförderung scheint es sinnvoll zusätzlich einzelne Mikroorganismen einzusetzen (Mykorrhiza, Fett- und Zelluloseabbauer, Hochleistungssilagebakterien).
Einzelne Bauern setzen in der Silage schon EM als Grundsiliermittel (1l/t) zusammen mit 1/5tel Hochleistungsmilchsäurebakterien ein (z.B. BIO-SIL von Dr. Pieper), mit überwältigendem Erfolg und dem regelmäßigen Gewinnen von Silagewettbewerben.
EM-Mischungen für Abwasserbehandlung mit Fett- und Zelluloseabbauern gibt es schon länger.
Die Kombination von EM-Anwendung mit Mykorrhiza und anderen Pilzen ist in einigen Gärtnereien schon Standard und ich warte auf die ersten Produkte, die das kombinieren.
Da eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten.


EM wird nicht überflüssig, wenn es kein Geheimwissen mehr ist. Im Gegenteil! Viele Bäcker kaufen Ihren Sauerteig obwohl sie ihn gut selbst herstellen könnten. Viele wissen, wie man Bier macht und trotzdem wird Bier gut verkauft. Die Rolle der EM-Firmen ist es, weiterhin hohe Qualitäten zu günstigen Preisen zu liefern und das Wissen über die symbiotischen milchsauren Mikroorganismen zu verbreiten. Auf die stabile Qualität von EM und den großen Erfahrungsschatz wird man gerne zurückgreifen, bei dem Experimentieren mit neuen Mischungen.

Jeder Liter EM den wir verkaufen ist eine praktische Lehrstunde in Mikroorganismen. Alle Praktiker und Forscher sind eingeladen das Phänomen der symbiotischen aufbauenden Mikroorganismen zu ergründen. Wir brauchen dringend mehr mikrobiologisches Anwendungswissen in jedem Haushalt, Garten und Betrieb. Wer braucht noch Antibiotika, Desinfektionsmittel oder Pflanzenschutz, wenn wir die Mikroorganismen zu unseren Verbündeten machen können.
EM ist nur der Frühlingsbote einer Zeit in der Menschen, Technik und Mikroorganismen Frieden schließen.


Schönen Gruß Marko
http://www.triaterra.de
sonnenfrau_le
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Re: 3. TriaTerra-Blog Warum EM? Mythos EM!

Beitrag von sonnenfrau_le »

Guten Tag, Marko,

das las ich mit großer Freude: Mann und auch Frau brauchen kein EM. Ihre Ausführungen sind lang und ausführlich, die Links machen auch einen guten Eindruck - auch wenn nicht Englisch-in-Schrift-und-Wort-Beherrscher wie ich klar im Nachteil sind, aber das ließe sich ja mit Hilfe beheben - aber es bleibt immer noch die Frage offen, wie EM simple, das betonen Sie ja immer wieder, selber hergestellt werden kann.

Es könnte selber hergestellter Kefir, Sauerteig oder ... sein... Aber, das klingt auch wieder an, EM unterscheidet sich um Nuancen und ist trotzdem nicht schwieriger herstellbar.

Wenn denn von den EM-Händlern keine Furcht besteht, weil ja auch nicht alle Bäcker ihren Sauerteig selber herstellen und auf die fertigen Produkte von Anbietern zurückgreifen, warum dann nicht einfach mal "Butter bei die Fisch" und schreiben, wie es tatsächlich geht (Melasse + Wasser + bestimmte Temperatur + oder... oder... oder?)...

Ich würde mich freuen, wenn Sie nicht nur den kleinen, sondern den konkreten Wink geben. Das wäre für die immer gern zitierten HarzIV-lerInnen - von denen ich eine bin - die mit wenig materiellen Ressourcen, aber Zeit und Balkon bzw. kleinem Schrebergarten Terra Preta zur Selbstversorgung nutzen könnten ein heißer Tipp. Sonst scheint die ganze Idee von einem Umdenken und Umorganisieren der Bodennutzung von unten nach oben eine Utopie zum Nachteil für unsere kleine Erde. Und das wäre doch schade, oder?

Liebe Grüße an Sie aus Leipzig,
(eine andere) Petra
Marko Heckel
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Re: 3. TriaTerra-Blog Warum EM? Mythos EM!

Beitrag von Marko Heckel »

Guten Tag Petra,

Seufz.
Ich hoffte eigentlich, das Prinzip hinter EM wird klar und nicht das sklavisch an der EM-Mixtur fest gehalten wird. Noch mal: EM ist nix ungewöhnliches!

Zum selber machen empfehle ich Dir die Indigenous Microorganism.
http://www.kswcd.org/conference/Dr Hoon Park III - Indigenous Microorganism(IMO).pdf
Oder: Mit einem Mix aus gutem Sauerteig und Demeter-Hornmistpräparat hast Du eine sehr gute Mischung Symbiotischer Aufbauender Mikroorganismen.

EM kann man bekanntermaßen aus der Starterkultur (z.B. EM1) mit Melasse vermehren. Das ist auf dem Link (unten auf der Seite) ausführlich beschrieben. Literpreis je nach Rezept 0,50-1 €
http://em-ost.de/em-einfuehrung-links.html
EM vollständig selber herstellen ist einfach, aber definitiv nicht billiger als es fertig zu kaufen.
Ralf Kalsow ein Kollege von mir hat die vielen unterschiedlichen EM-Mixturen mal zusammen gestellt. Der Rest ist: die einzelnen Stämme besorgen (ca. 100,-€ pro Stamm z.B. DSMZ) und vermehren.
http://www.em1-effektive-mikroorganismen.de/

Es dürfte günstiger sein EM-a (TriaTerra-aktiv) fertig zu kaufen.
http://www.triaterra.de/epages/62153231 ... Flasche%22


Schönen Gruß Marko
Michael Rumpelt
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Re: 3. TriaTerra-Blog Warum EM? Mythos EM! - Waldbode

Beitrag von Michael Rumpelt »

Idee: Waldbodenbewohner vermehren

Angeregt von der (aeroben) Kompost-Tee-Herstellung habe ich versucht, lokale Bodenbakterien mit dem Verfahren zur Herstellung von EMa zu vermehren. Ich habe also 3 Esslöffel lockerer Erde aus einem nahegelegenen Waldrandgebiet geholt, in eine 1l Flasche gegeben, dann 5Vol% Melasse dazugegeben, 1 EM-Pipe hineingelegt und mit Wasser aufgefüllt. Den Deckel nur soweit angedreht, dass noch Gase entweichen können, und dann die Flasche für eine Woche in einen Fermenter gestellt (Wasserbad, etwas über 30°). Und heraus kam: Eine mellassebraune Brühe, die typisch nach EM gerochen hat.

Viele Grüße aus Marburg
Michael
Michael Rumpelt
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Re: 3. TriaTerra-Blog Warum EM? Mythos EM!

Beitrag von Michael Rumpelt »

EM-"Monokultur"? Lokales EM?

Wenn die Sache mit der Terra Preta so gut ist, wie sie aussieht, dann ist eine großflächige Anwendung zu wünschen. Vor diesem Hintergrund hatte ich die Sorge, dass der großflächige Einsatz von EM zu einer Art Mikro-Monokultur führen könnte.

Marko Heckel meint dazu, dass zum einen EM nur als Steuerungsimpuls für die Bodenmikrobiologie verwendet wird. Zum anderen gibt es eine handvoll EM1-Hersteller, die jeweils eine eigene Mischung herstellen.

Ich habe die Frage dann auch nochmal Herrn C. Bourguingnon vorgetragen. Auf Herrn Bourguingon bin ich durch den Film http://www.goodfood-badfood.de aufmerksam geworden. Er ist einer der sehr wenigen französischen Bodenmikrobiologen (http://www.lams-21.com).

Seine Einschätzung ist:
a) Nicht lokale Mikroorganismen werden in der Regeln schnell von lokalen Mikroben verdrängt.

b) Die Verwendung von einem lokalen EM ist wirkungsvoller.


Bleibt die Frage, woher lokales EM nehmen. Wäre für Infos dankbar.

Viele Grüße
Michael Rumpelt
Marko Heckel
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Re: 3. TriaTerra-Blog Warum EM? Mythos EM!

Beitrag von Marko Heckel »

Milchsäurebakterien aus dem Rheinland sind nicht von Milchsäurebakterien aus dem Schwarzwald, aus Afrika oder von Hawaii zu unterscheiden.

Die Jahrzehntelange Erfahrung mit den verschiedensten lokalen EM-Mixturen von denen ich und andere viele ausprobiert haben, zeigt: Es ist wirklich egal ob man eine lokale Mischung oder eine vom anderen Ende der Welt hat. Wir ersetzen mit EM ja nicht die Mikrobiologie der Böden sondern steuern sie nur in eine aufbauende Richtung.
Tip: Weniger Theorie, mehr ausprobieren, dann lösen sich viele scheinbare Problem in Luft auf.

Aus Sicht der Unabhängigkeit und Selbstversorgung ist es natürlich gut eine EM-ähnliche Mischung selber herstellen zu können. Ein aufmerksames Lesen der obigen Beiträge und der verlinkten Quellen gibt da mehr als ausreichende Anleitung.

Schönen Gruß Marko Heckel
http://www.triaterra.de
Michael Rumpelt
Beiträge: 5
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Re: 3. TriaTerra-Blog Warum EM? Mythos EM!

Beitrag von Michael Rumpelt »

Hallo Herr Heckel!

Zu Ihrer Anwort kommen mir die folgenden Gedanken:

a) Wenn Sie darauf hinweisen, dass zum Selbstherstellen von EM nur zwei Postings weiter oben schon sehr viel gesagt wird, bzw. auf Quellen verwiesen wird, stimme ich zu, habe ich nicht sorgfältig genug studiert.

b) Bei der Sache mit dem Probieren werden wir uns wohl nur zum Teil einig. Ohne Probieren geht nichts. Da kann nur bezugsloser Gedankensalat bei rauskommen. Andererseits lässt sich durch genaues Beobachten und gründliches Nachdenken schon viel vorwegahnen, was sich beim Probieren erst nach sehr langer Zeit herausstellt.

Viele Grüße aus Marburg
Michael Rumpelt
Elementarwesen
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Re: 3. TriaTerra-Blog Warum EM? Mythos EM!

Beitrag von Elementarwesen »

Sehr geehrter Herr Heckel,

Was Sie intellektuell leisten ist sensationell, Herzlichen Dank.

Allerdings muß ich auf eine soziale Komponente hinweisen, ja eigentlich auf eine
a - soziale, daß andere engagierte EM Menschen mit Abmahnungen überzogen werden und dadurch mit hohen Geldbeträgen belastet werden.

Wie steht EM Deutschland und Emiko dazu?

LG Wolfgang Schumacher
Marko Heckel
Beiträge: 188
Registriert: So 26. Sep 2010, 21:00

Re: 3. TriaTerra-Blog Warum EM? Mythos EM!

Beitrag von Marko Heckel »

Hallo Herr Schuhmacher,

da haben Sie völlig recht.
Soweit mir bekannt ist wurden in Deutschland und Österreich viele EM-Händler mit vielen Abmahnungen und Prozessen überzogen (z.B. multikraft, em-chiemgau, Ralf Kalsow usw.) wegen Markenrechten an EM oder EMX oder irgendwelchen Kombinationen.
Die Quelle ist die EMRO GmbH (Prof. Higas Organisation) und/oder die EMIKO GmbH (offizielle Lizenznehmer Prof. Higas in Deutschland).

Das gleiche habe ich übrigens auf meinen Reisen in Thailand und Brasilien erfahren. In Thailand gibt es einen Rechtsstreit angestoßen von der EMRO und heute zwei aufs Messer konkurrierende EM-Hersteller.
In Brasilien wurde 2009 die Kyusei (igreja messianica) die seit 25 Jahren EM in Brasilien in Eigenverantwortung herstellt, von der EMRO verklagt auf den Namen und Lizenzgebühren. Die haben daraufhin den Namen von EM1 in embiotic geändert. Der EM-Absatz ist in Brasilien völlig zusammen gebrochen und erholt sich nur ganz langsam.
Ähnliches hört man auch aus Japan direkt oder aus den USA und Südkorea. Eine Firma in Südkorea nennt jetzt ihr Produkt TEM oder TM (Total Effective Microorganism).

Das traurige und lächerliche ist das diese Form des Rechtstreites nie zu irgend einem Erfolg führt. Selbst die EMRO und EMIKO verlieren immer nur wieder Geld und Kunden und guten Willen dabei.
Der Versuch sich die Konkurrenz vom Leib zu klagen funktioniert einfach nicht. Sie sind alle noch da, nur verdammt sauer. Eine dosierte Zusammenarbeit wäre viel entspannter und würde den Markt für die Effektiven Mikroorganismen um ein vielfaches schneller für alle wachsen lassen.

Im letzten Jahr scheint es etwas ruhiger geworden zu sein, vielleicht lernen die Kläger ja endlich von ihren verlustreichen Kreuzzügen.
Hoffen wir es.

Das ändert natürlich nichts am genialen natürlichen Grundprinzip von EM. Die Mikroorganismen wollen aus der Flasche gelassen werden, egal wie wir sie nennen.

Schönen Gruß Marko Heckel
visionhelp
Beiträge: 58
Registriert: Sa 20. Jun 2015, 15:46

3. TriaTerra-Blog Warum EM? Mythos EM! [Re1]

Beitrag von visionhelp »

Hallo zusammen,

(nicht mehr als 60.000 Zeichen: ich hoffe, die Software übernimmt das Zählen.)

http://www.kswcd.org/conference/Dr%20Ho ... m(IMO).pdf
http://www.ctahr.hawaii.edu/oc/freepubs/pdf/BIO-9.pdf

Hat schon zufällig Jemand erträgliche - oder auch schon ´nur´ Ansatz-weise - deutsche Übersetzung ?

Für - noch - private Nutzung.
(Oder wird Das schon gewerblich, sobald man - und wohl auch ´dann´ erst - geringe aber wesentliche Teil-Info nutzt.
Bzw.: das gilt doch insgesamt nicht um den Inhalt des Wissens, sondern um die Nutzung des Original-Textes, erschließt sich mir gerade.
´Kann doch jetzt wohl nicht anders sein´.)


Ich kann leider NICHT aus PDF reinen Text konvertieren (wegen fehlender Software-Voraussetzung), den ich dann - für erst nur schon ´grobe´ Übersetzung - durch Übersetzungs-Maschine geben kann.

Da ich selbst keine [Überheber-, sorry]Urheber-Rechts-Verletzung begehen will, und AUCH niemand Anderes dazu anleiten möchte, wäre es notwendig, zunächst diese Frage zu klären:
ist eine - 1 : 1 - Übersetzung - ohne Einverständnis des Urhebers - rechtlich zulässig ?
(Privat oder nicht könnte dabei un-erheblich sein. Außer im Fall, daß der Urheber ´bspw.´ für privat frei-gibt und für gewerblich nicht.
Davon ´spreche´ ich allerdings nicht.)

Das Problem:
hätte ich das Buch - gekauft, und dadurch - zur Verfügung, könnte ich eine 1:1 -Übersetzung durchführen, und Niemand hätte davon einen Schaden.
(Außer meinem Arbeits-, Zeit- und Kraft-Aufwand.)

Da ich zudem - dafür - das Buch auch schon bezahlt erworben hätte, ist hiermit die Nutzung zur Übersetzung - für mich - gleich mit - ein-geräumt.
(Nicht für Veröffentlichung; dazu müßte ich es - mehr als halbwegs komplett - umschreiben, umformulieren, mindestens.)

Die Situation ändert sich - sofort, bedeutend - auf/in öffentlichem Forum, wo Wissen (mit-)geteilt - veröffentlicht - werden kann.

Davon ist dann ´Private Nachricht´ oder auch ´E-Mail´ nicht betroffen.

Somit wäre es möglich, mir über PN oder Mail - diesen von PDF zu TXT konvertierten (extrahierten, um-gewandelten) Text - mir zukommen zu lassen, den ich dann - auf´s Wesentliche verkürzt - neu und selbst verfasssen (und verkürzen) kann; nach (anfangs-´grob´-)Übersetzung.

Diese Zusammfassung - und Verkürzung und Neu-Verfassung - könnte ich dann auch hier Jedem mit zur Verfügung stellen.
Michael Rumpelt hat geschrieben: Andererseits lässt sich durch genaues Beobachten und gründliches Nachdenken schon viel vorwegahnen, was sich beim Probieren erst nach sehr langer Zeit herausstellt.
Erkenntnise durch Beobachten sind erst durch Probieren - Machen UND Beobachten - möglich.
Das gründliche - hört sich an nach: an-gestrengt, interpretiere ich mal - NachDenken produziert den bezugslosen Gedanken-Salat.
Man kann fehl-interpretieren: Erkenntnisse - hoch-emotianal, weil begeistert über die Erkenntnisse - als gründliches NachDenken, oder auch - und eher wohl -
das RunterBringen - wieder Beruhigen - von der Begeisterung die Erkenntnisse sortieren, in Worte fassen, in Sätze, wie man sie selbst erst mal ´nur´ versteht, verstehen kann.


Kanne-Brottrunk, Erde aus Wurm-Kompost (weil in Würmern die meisten Milchsäure-Bakterien), SauerTeig (gibt´s in BIO-Qualität - als Pulver, in kleiner Menge) - zum Anrühren; ob Das, einmal getrocknet, nochmal lebendig werden kann . . ., wäre meine nächste Frage), Melasse (Zucker)*, 3 Esslöffel lockerer Erde aus (nahe gelegenem - (´oho´), für ´indigene, heimische´ Mikroorganismen (IMO)) - Wald(rand)gebiet oder/und Gebirgs-Erden -; die 30 Grad hierfür sind schon nicht einfach - eine Woche -, vielleicht mit Joghurt-Zubereiter, so vorhanden).
* Tut´s da vielleicht auch Honig ?
Hat der zufällig - von den Bienen und Blüten - auch schon Arten an Milchsäure-Bakterien, PhotoSynthese-Bakterien ?
(Woher kommen - wie kommt man/frau an - die PhotoSynthese-Bakterien?)
Wo die Hefen ?
Aktinomyzeten . . . sind WAS ? Und: wo ?
Fermentaktive Pilze . . .
{Strahlenpilze, Ferment-aktive Enzyme}
Und: WAS ist MELASSE, wenn Das nicht Zucker ist ?
Fragen ´ohne´ Antworten . . .
Vielleicht hier:
http://www.gesund-im-net.de/handbuch9.htm
Leider nicht.
Denn-noch SEHR Umfang-reich und informativ. S E H R . . .

(Für dieses - (noch) am Anfang stehende - Riesen-Thema EM braucht es eine freie Universität !
Mit den Erkenntnissen für JederMann/Frau zugänglich.)

Wo sind noch überall Milchsäure-Bakterien d´rin (?):
Bier, Wein, WAS noch, DAS einfach zugänglich ist, und als zusätzliche Arten Milchsäure-Bakterien in die selbst-machbare EM mit hinzu-fügbar, brauchbar ?

Was ist mit MilchZucker ?
Der für Milch-sauer ein-gelegtes Gemüse (süß-sauer) genutzt wird.
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